Helmut Gollwitzer war ein deutscher evangelischer Theologe und Pfarrer. Er wurde am 4. August 1908 in Nürnberg geboren und verstarb am 17. Oktober 1993 in Berlin.
Gollwitzer engagierte sich während des Zweiten Weltkriegs als Wehrmachtssoldat und geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Diese Erfahrung prägte sein späteres Denken und seine theologische Arbeit.
Als Theologe war Gollwitzer vor allem für seinen Einsatz für die Befreiungstheologie bekannt. Er gehörte zu den führenden Vertretern dieser theologischen Strömung in Deutschland und setzte sich für eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und politischen Fragen ein.
Gollwitzer war auch politisch aktiv und engagierte sich in der Friedensbewegung sowie in der Bekämpfung von Atomwaffen. Er war Mitglied der DKP (Deutsche Kommunistische Partei) und setzte sich für eine enge Verbindung von Politik und Religion ein.
Im Laufe seiner Karriere war Gollwitzer an verschiedenen Universitäten als Professor tätig, unter anderem in Basel, Heidelberg und Berlin.
Seine Werke umfassen eine Vielzahl von Themen, darunter politische Theologie, Gottesdienst und Liturgie sowie die Bedeutung des Glaubens in der modernen Gesellschaft.
Helmut Gollwitzer gilt heute als einer der bedeutendsten deutschen Theologen des 20. Jahrhunderts, der maßgeblich zur Weiterentwicklung der Befreiungstheologie beigetragen hat. Sein Engagement für soziale Gerechtigkeit und sein kritisches Denken haben ihn zu einer wichtigen Stimme innerhalb der evangelischen Kirche gemacht.
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